Es gibt wenige Nahrungsmittel, die eine so harmonisierende und wohltuende Wirkung auf unsere Verdauung haben, wie die Karotte. Die Karotte unterstützt die Peristaltik unseres Darms und verhindert so, dass das Essen "im Magen" liegen bleibt. Sie regt unseren Appetit an, beruhigt sanft einen übersäuerten Magen und hilft gegen Übelkeit und Aufstoßen, indem sie das Qi des Magens nach unten lenkt. Auch das Qi von Milz und Leber wird gestärkt und die Aufnahme von Nährstoffen im Dünndarm verbessert. Zudem ist die Karotte ein altes und sehr bewährtes Mittel gegen Durchfall und Darmparasiten (Würmer), das vor allem bei Kindern und Säuglingen häufig eingesetzt wird . Dazu ist es jedoch wichtig, die Karotte zu kochen! Ein Rezept für eine Karottensuppe findet ihr weiter unten.
Die perfekte Nahrung für kleine Kinder
Grundsätzlich sollten aber gerade kleine Kinder häufiger - und ganz besonders bei der ersten Breikost! - auf dem Speiseplan stehen. Bis zu einem Alter von 7 Jahren ist die Verdauung von Kindern nicht ganz ausgereift. Das ist der Grund, warum Kinder auch häufiger an Verdauungsbeschwerden leiden. Gekochte und pürierte Karotten sind in diesem Fall ein sehr gutes Hilfsmittel, das von vielen Kindern auch sehr gerne gegessen wird.
Tonikum für Blut und Augen
Die TCM betrachtet die Karotte zudem als ein ausgezeichnetes Tonikum für unser Blut, welches unseren gesamten Organismus befeuchtet und nährt. Die Funktion unserer Augen ist sehr stark von unserem Leber-Blut abhängig. Wird unser Blut gut genährt, macht sich das daher auch bei unseren Augen bemerkbar. Die Karotte verbessert unsere Sicht, hilft gegen Nachtblindheit und befeuchtet trockene und müde Augen. Aus westlicher Sicht erklärt sich die Wirkung auf unsere Augen durch den hohen Gehalt an Beta-Carotin in der Karotte, welches vom menschlichen Körper in Vitamin A umgewandelt wird und für unsere Sehkraft notwendig ist.
Auch die Fähigkeit der Karotte, die Milchbildung bei stillenden Frauen "anzukurbeln", hängt mit deren Blut-aufbauenden Wirkung zusammen. Milch ist aus Sicht der TCM nichts anderes als „weißes Blut“ und kann nur dann reichlich fließen, wenn über die Nahrung ausreichend Blut gebildet wird.
Die Karotte gegen den Husten
Die TCM empfiehlt zudem die Karotte auch zur Stärkung der Lunge. Sie beruhigt Husten, lindert Fieber und Entzündungen und leitet zähen Schleim aus den Atemwegen aus.
Steckbrief:
Karotte - Daucus carota
Familie: Apiaceae - Doldenblütler
Geschmack: süß
Thermik: neutral
Funktionskreis: Milz, Magen, Dickdarm, Dünndarm, Leber, Lunge, Niere
Anwendung:
Verdauungsbeschwerden, v.a. Durchfall und Blähungen
schwache Verdauung (verbessert die Peristaltik)
gegen Würmer
bei Augenproblemen, wie Nachtblindheit und trockenen Augen
bei trockener Haut und trockenen Schleimhäuten
Lungenschwäche und Husten
Immunschwäche
Milchbildung in der Stillzeit
TCM-Wirkung:
tonisiert das Milz-Qi
kühlt Magen-Feuer
tonisiert das Blut
tonisiert das Abwehr-Qi
klärt Hitze und Feuer
beseitigt Schleim
REZEPT - Karottensuppe gegen Durchfall
Karottensuppe ist ein altes und bewährtes Hausmittel, das gerne bei Durchfall - vor allem bei Kindern -eingesetzt wird. Die in der Karotte enthaltenen Pektine sind leicht stopfend und leiten auch Gase aus.
Zutaten:
500g Karotten
1 Liter Wasser
etwas Butter
Salz
Zubereitung:
Die Karotten schälen und klein schneiden und mit dem Wasser für ca. 1 h weich kochen. Etwas Butter und Salz dazu geben und die Suppe anschließend pürieren.
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