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Die Emotion Sorge und ihre Wirkung aus Sicht der TCM



Die mütterliche (Für)sorge


Die Wandlungsphase Erde ist mit der Emotion Sorgen eng verbunden. Der natürlichste und ursprüngliche Aspekt der Sorgen ist die mütterliche (Für-)Sorge. Sie dient dem Erhalt des seelischen und leiblichen Wohls des Nachwuchses und somit auch dem Erhalt unserer Art.


Sorgen oder Sich-Gedanken-machen können jedoch ebenso ein gesundes Maß überschreiten. Gemeint ist damit vor allem das „unproduktive“ und nicht zielführende Nachdenken. Wer grübelt und sich viele Sorgen macht, denkt ständig über gewisse Ereignisse und Menschen nach, lebt gedanklich in der Vergangenheit und denkt mehr über das Leben nach, anstatt es wirklich zu leben. Die Gedanken drehen sich im Kreis, sie hängen fest und wir schaffen es nicht mehr sie zu verdauen, zu sortieren und zu fokussieren.



Die körperlichen Reaktionen bei Sorgen

„Hier ist der Moment, wo die Milz überfordert wird. Gedankenmüll verhält sich wie organischer Müll: er muss unschädlich gemacht und deponiert werden. … Die Patienten werden müde, „klebrig“ und lethargisch. Sie kleben am Gegenstand oder an der Person ihrer Sorgen.“ (Klaus-Dieter Platsch, Psychosomatik in der chinesischen Medizin, S.68)


Durch die kreisende Bewegungsrichtung der Sorgen verknotet sich die Energie in uns buchstäblich. Sie kann nicht fließen, steckt fest und „versumpft“ wie Nahrung, die nicht verdaut werden kann. Die Funktion der Mitte und somit unseres Stoffwechsels und der Verdauung wird dadurch beeinträchtigt. Wenn die Mitte geschwächt ist, kommt es zu einem Mangel an Energie und damit zu einer Unterversorgung aller anderen Organe. Zudem kann die harmonische Interaktion der Organe untereinander dann nicht mehr aufrechterhalten werden.




Psychosomatische Aspekte der Sorgen


Aus Sicht der chinesischen Medizin führt alles, das schwer verdaut werden kann und die Milz überfordert zu „Feuchtigkeit“. Diese Feuchtigkeit bezeichnen eine Ansammlung von Substanzen – Ablagerungen, Schlacken oder „Müll“ - die nicht in einen gesunden Körper gehören und somit den Energiefluss blockieren und den Körper schwächen.



Typische körperliche Symptome können sein:


• Müdigkeit, Konzentrationsprobleme, Antriebslosigkeit, Mattigkeit

• Verdauungsstörungen, wie Blähungen, breiiger Stuhl, unverdaute Nahrungsreste im Stuhl, Völlegefühl, Nahrungsmittelunverträglichkeiten

• Pilzerkrankungen, Herpes

• Gewichtsprobleme, Neigung zu Übergewicht

• Ödeme

• Bindegewebsschwäche, Cellulite

• Verschleimungen der Atemwege

• Gelenksprobleme (Feuchtigkeit blockiert die Gelenke)

• Organsenkung, Organprolaps, Hernien (haltende Funktion der Milz wird beeinflusst)

• Schielen, X-Beine (haltende Funktion der Milz wird beeinflusst)

• Krampfadern, Hämorrhoiden

• Neigung zu blauen Flecken und Petechien



Was kann man tun, um sein Erd-Element zu stärken und übermäßige Sorgen in den Griff zu bekommen?


Gedankenkontrolle

Nicht selten verhindern (früh) erlernte Denkmuster und Konditionierungen wie „Ich kann das nicht“, „Ich darf das nicht“, „Das habe ich nicht verdient“ oder „Ja, aber…“ der erfolgreichen Bearbeitung und Lösung eines Problems. Dabei handelt es sich um Muster, die uns eine Veränderung einer Situation unmöglich macht. Für eine Veränderung der Denkweise ist es wichtig, diese Denkmuster zu erkennen, anzunehmen und durch das Widerholen neuer positiver Botschaften umzupolen, aufzulösen und im Bewusstsein zu verankern.


Natur wahrnehmen

Kopflastige Menschen sind oft so sehr in ihre Gedanken vertieft, dass sie sich die reale Welt um sich herum nicht mehr wahrnehmen. Das bewusste Wahrnehmen der Natur, barfüßig im Morgentau spazieren gehen, sich einfach ins Gras legen und genießen, aber auch Gartenarbeit und der Kontakt mit der Erde kann dazu beitragen, dass wir unsere Erde stärken und aus der Gedankenwelt herausfinden.


Warme, gekochte Mahlzeiten

Der wichtigste Punkt für eine starke Mitte ist jedoch in erster Linie die Ernährung. Vor allem, wenn die Mitte durch zu viel Denken geschwächt wird, ist es wichtig, sie durch regelmäßige warme und gekochte Mahlzeiten aus frischen Zutaten zu entlasten und nicht mit noch mehr schwer verdaulichem zu belasten.


Feuchtigkeit meiden

Kann die Verdauung Lebensmittel nicht gut verarbeiten, entsteht Feuchtigkeit. Neben Lebensmittel, gegen die eine Unverträglichkeit besteht und allgemeinem Überessen, gibt es aber auch viele Nahrungsmittel, die unsere Mitte schwächen und somit speziell befeuchtend und verschleimend wirken:


• Zucker und Produkte daraus

• Zu viel fettiges Fleisch, vor allem Schweinefleisch

• Allgemein sehr fetthaltige Lebensmittel

• Milchprodukte, vor allem Kuhmilchprodukte

• Brot und Weizenprodukte

• Zu viel Rohkost

• Denaturierte Nahrung, wie Tiefkühlkost, Fertiggerichte oder Mikrowellenkost


Diese Lebensmittel sollten vor allem bei einer Schwäche der Milz vermieden werden, da sie die ohnehin träge Verdauung noch weiter belasten. Doch auch Feuchtigkeit von außen, wie beispielsweise durch ein feuchtes Klima im Haus oder am Arbeitsplatz kann von in den Körper eindringen und zu Feuchtigkeits-Symptomen führen.


Bewegung

Zu viel Feuchtigkeit führt zu einer Blockade des Qi- und Blutflusses. Die Menschen werden träge, lethargisch und schwermütig. Auch wenn es diesen Menschen oft schwer fällt in Bewegung zu kommen, ist regelmäßige Bewegung jedoch besonders wichtig, da sie dabei hilft Blut und Qi wieder in Fluss zu bringen und Feuchtigkeit abzubauen.


Bewusstes Essen

Wenn wir beim Essen grübeln, konkurriert die Nahrung mit den Gedanken um die Verdauungsenergie – meist gewinnt dabei das Gehirn. Wir nehmen der Verdauung dabei die Kraft unsere Nahrungsmittel ordentlich zu verdauen. Auch äußere Ablenkungen, wie Fernsehen oder Essen während der Arbeit Schwächen die Verdauung. Wichtig ist daher sich für die Mahlzeiten Zeit zu nehmen, langsam zu essen und gut zu kauen.


Lebensmittel aus dem Erd-Element

Der Erde wird der süße Geschmack zugeordnet. Doch damit sind nicht Zucker, sondern vor allem natursüße Nahrungsmittel gemeint. Der süße Geschmack wirkt entspannend und harmonisierend, er gibt uns Energie und wirkt befeuchtend. Im Übermaß genossen schwächt der süße Geschmack also unsere Mitte. Wie so oft gilt also auch hier „Die Dosis macht das Gift“.

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